Beziehungsmorde in der Zeit des Austrofaschismus
TODESSTRAFE
Der eine ertränkte seine Frau im Teich, weil sie ihm schon drei Wochen nach der Hochzeit nicht mehr gefiel, der andere vergiftete zwei seiner vielen Bräute mit Leuchtgas, weil ihn deren Erspartes lockte. Männer, die nicht Väter werden wollten, entledigten sich ihrer schwanger gewordenen Gespielinnen mit robusten Methoden, die allesamt tödlich waren. Auch »mannstolle« Frauen wählten den Mord, um sich vom Ballast des langweiligen Gatten zu befreien.
Es war in der angeblich »guten alten Zeit«, als die in diesem Buch erzählten Mordfälle und Ereignisse landesweit Aufsehen erregten und für Entsetzen sorgten, denn es waren keine Fremden, die zum Messer, zur Axt, zum Revolver oder zum Strick griffen, es war immer ein Ehepartner, ein Geliebter, ein Freund, der zum Todesboten wurde.
Die Religions- und Autoritätsgläubigkeit war in jenen Jahren, als in Österreich unter den christlichsozialen Bundeskanzlern Engelbert Dollfuß und Kurt Schuschnigg die Todesstrafe wieder ausgesprochen und vollzogen wurde, noch weitgehend intakt. Und dennoch – den Bazillus des Bösen kümmerte das nicht, er nistete mit Vorliebe auch im privaten Bereich: Das Eheleben, die Liebe, die Beziehung wurde nicht selten zum Inferno. Am Ende war der Mord durch die Hand der (ehemals) liebsten Person. Auf einige dieser Mörder wartete ab 1933 der Henker.
Die Geschehnisse, die in diesem Buch sehr lebensnah erzählt werden, ereigneten sich zu einer Zeit, als die Mentalität der Menschen meist noch von einem etwas derberen Denken geprägt war. Die nicht einfache soziale und gesellschaftspolitische Situation in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts spiegelt sich in den hier geschilderten Liebes- und Beziehungsdramen sehr anschaulich wider.
Beziehungsmorde in der Zeit
des Austrofaschismus
1933 – 1938
356 Seiten, Paperback, 19,90 €
E-Book 9,99 €
ISBN: 978-3-7528-7648-2
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